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Der Rosmarin (Rosmarinus officinalis) - das Sonnenkind aus dem Süden -

Rosmarinus, „Tau des Meeres“ übersetzt, ist in den Küstengebieten des Mittelmeeres zu Hause. Der „Tau des Meeres“ hilft ihm, trotz brennender Sonne und langer Trockenheit zu gedeihen. Schnuppert man am Rosmarin, so atmet man automatisch tiefer ein, füllt die Lunge mit Urlaubsluft und fühlt sich gleich munterer.

Der Rosmarin ist aus der Küche nicht mehr wegzudenken. Er hat einen sehr intensiven, aromatischen Duft und einen harzigen, bitterlichen Geschmack, der ein wenig an Kampfer erinnert. Ganz typisch und unverzichtbar ist er in der Mischung „Kräuter der Provence“, welche sehr beliebt ist.

Unsere Altvorderen glaubten, dass Rosmarin vor dem bösen Blick schütze und dafür gute Feen und gute Energien anziehe. Unters Kopfkissen gelegt, soll ein Rosmarinsträußchen dafür gesorgt haben, dass sich im Traum die Identität des Seelenverwandten enthüllt.

Der Rosmarin hat eine lange Geschichte, die rund 7000 Jahre zurückreicht. So verwendeten ihn die alten Ägypter in ihren Bestattungsritualen. Sie gaben ihren Toten Rosmarinzweige in die Hände, um ihnen die Reise in das Land der unsterblichen Seelen mit dem Duft von Rosmarin angenehmer zu gestalten.

Bis heute ist es in einigen Gegenden Brauch bei Prozessionen und Begräbnissen ein Sträußlein Rosmarin bei sich zu tragen – schließlich war dieses Kraut ein Symbol der Liebe und der Erinnerungen. Laut Überlieferung geht die Dresdner Rosmaringasse, welche heute vom Kulturpalast überbaut und an dessen nördlichen Rand verschoben wurde, auf den Brauch zurück, dass dort für die Besucher des Frauenkirchhofes Rosmarinsträußchen verkauft wurden.

Der Rosmarin gehört zu den ganz alten Räucherpflanzen und steht ganz im Zeichen des Abschieds. Er wurde genutzt, um der Seele den Übergang zu erleichtern. Parallel führt sein Pflanzengeist die Hinterbliebenen durch das Labyrinth der Trauer. So hilft er beim Loslassen und beim Abschied. Generell ist Rosmarin ein guter Ersatz für Weihrauch und lässt sich gut mit Harzen, Wurzeln und krautigen Pflanzen in einer Räuchermischung kombinieren.